Programm

Die regelbasierte Weltordnung mit ihrem ausdifferenzierten multilateralen Institutionengeflecht (UN, WTO, WHO, IWF, Weltbank etc.) ist in der jüngsten Vergangenheit stark bedroht. Einerseits durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine, andererseits verabschieden sich die USA aus vielen internationalen Abkommen und dem Agenda-2030-Prozess. Gewaltauseinandersetzungen sowie neue Machtzentren und Koalitionen schwächen kooperative Ansätze.
Vor diesem Hintergrund stehen Deutschland und seine europäischen Partner vor einer Reihe großer Herausforderungen, auch mit Blick auf die Nachhaltigkeitsziele und die entsprechenden Strategien in der internationalen Zusammenarbeit: Welche realistische Rolle können die UN in Zukunft einnehmen, welche Partnerschaften sollten mit wem eingegangen werden und mit welcher Zielsetzung? Was sind Erfolgsbedingungen für interessengeleitete Partnerschaften und welche Schwerpunkte sollten in Deutschland und auf EU-Ebene gesetzt werden? Die volatile geopolitische Gemengelage wird bis November sicherlich weitere Fragen aufwerfen, die wir bei dem hochkarätig besetzten Panel diskutieren.

Der Wandel zur Klimaneutralität kann gelingen – wenn er sozial gerecht gestaltet wird. Kommunen und Regionen spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie machen Klimaschutz vor Ort erlebbar, schaffen neue Chancen auf Mitgestaltung und stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dieses Themenforum zeigt, wie klimafreundliche Politik konkrete Lebenswelten verändert – etwa durch eine gerechtere Mobilität oder den Ausbau von Bürgerenergie. Im Fokus stehen Ansätze, die Menschen aktiv an der Gestaltung zu CO2-Neutralität beteiligen, neue Arbeitsplätze schaffen und Gemeinschaft stärken und damit beweisen, dass Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit Hand in Hand gehen.

Kreislaufwirtschaft ist der Schlüssel zum zukunftsfähigen Wirtschaften. Wer hier Weitblick beweist, steigert die Wettbewerbsfähigkeit, reduziert Rohstoff-Abhängigkeiten und trägt entscheidend zum Ressourcen-, Klima- und Biodiversitätsschutz bei. In Europa und Deutschland sind die strategischen und regulatorischen Weichen gelegt. Wenn es gelingt, daraus einen verlässlichen Rahmen für alle Beteiligten zu schaffen, dürfen wir im Bereich des zirkulären Wirtschaftens in den nächsten Jahren zahlreiche Prozess- und Produktinnovationen und exponentielles Wachstum erwarten. Welche Prioritäten setzt die Bundesregierung und was brauchen Unternehmen und Regionen, um in die Umsetzung zu kommen?

Die wachsende Polarisierung der Gesellschaft erschwert die Konsens- und Entscheidungsfindung in der Nachhaltigkeitspolitik auf allen Ebenen: Wenn sich die Positionen verhärten, nehmen der Wille und die Fähigkeit zur Zukunftsgestaltung ab. Ehrlicher Dialog, offener Austausch und Begegnung auf lokaler Ebene sind zentrale Elemente, die dem entgegenwirken und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken können. Wir beschäftigen uns in diesem Themenforum mit der Frage, wie Austausch über gesellschaftliche Trennlinien hinweg funktionieren kann, welche Rolle dabei Engagement und Zivilgesellschaft vor Ort haben und welche begünstigenden Rahmenbedingungen die Politik hierfür setzen kann.

Europe faces the dual task of securing its competitiveness while preserving the natural foundations of life for future generations. In view of geopolitical upheavals, increasing resource scarcity and global environmental and biodiversity crises, we need a Europe that is resilient and economically strong scoring high with sustainable solutions. Germany plays an important role in shaping this vision of a ‘Sustainable Europe’ – one that builds its competitive advantage on the rule of law, freedom, democracy and the principle of sustainable development. How can Europe position itself and act as a global pioneer for ecological, social and economic balance? And how can the European ‘Clean Industrial Deal’ succeed in reconciling ambitious sustainability goals with economic success?

Unsere Wirtschaft profitiert von der Natur und ist gleichzeitig Treiber der Biodiversitätskrise. Viele Unternehmen haben diesen Zusammenhang erkannt und stellen sich strategisch neu auf – zur Risikominimierung, aber auch zur Entwicklung zukunftstauglicher Geschäftsmodelle. Damit aus einzelnen Pionierunternehmen eine breite Bewegung wird, braucht es politische Unterstützung. Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutieren gemeinsam mit Ratsmitgliedern die Risiken des Biodiversitätsverlusts für die Wirtschaft, hilfreiche politische Impulse und wie Naturschutz zum Innovationstreiber werden kann.